Sorteninventarisierung

Die Edelkastanie kommt auf der Alpennordseite in einzelnen, vom Klima begünstigten Regionen vor und stellt dort ein altes bäuerliches Kulturgut dar. Neben der Zentralschweiz mit Vierwaldstättersee und Zugersee gehören auch die Region Walensee-Sargans, das Rheintal vom Bodensee bis ins Domleschg, die Region Thunersee und das Wallis dazu. Aber auch im Aargau, im Thurgau (Unter-see) und am Zürichsee gibt es vereinzelt interessante Vorkommen.

Im NAP-Projekt P26 Edelkastanie Alpennordseite-Ost sollen alte Kastanien-Sorten gefunden, identifiziert und beschrieben werden. Ausgangspunkt für die Inventarisierung war eine umfassende schriftliche Befragung der Forstdienste aller Kantone nördlich der Alpen, um Kastanienvorkommen zu lokalisieren. Während einer Begehung wurde das Sortenpotential dieser Vorkommen anhand von morphologischen Merkmalen v. a. an Blüten und Früchten überprüft. Es wurden rund 370 interessante Bäume gefunden. Diese wurden (und werden noch) genetisch analysiert. Damit sollen Verwandtschaften erkannt (und damit Duplikate ausgeschlossen) und besondere genetische Ausprägungen gefunden werden.

Das Projekt erschliesst zusätzliche auch neues Wissen über die Kastanie. Da bisher im internationalen Umfeld – z.B. in den heute noch aktiven Produktionsländern Italien, Frankreich, Spanien etc. – kein hinreichender Deskriptorenkatalog für die morphologische Beschreibung und Erkennung von Kastaniensorten existierte, wurde im Rahmen von zwei NAP-Kastanien-Inventurprojekten (P26 und P27) ein umfangreicher Testdeskriptorensatz systematisch überprüft. Daraus resultierte ein umfassender Katalog geeigneter morphologischer und phänologischer Deskriptoren für Sortenbeschreibungen.

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